Forschungsprojekte und Arbeitsgebiete

Inhalt:

1. Das Dehnungsverhalten der Skelettmuskulatur und seine Beeinflussung durch unterschiedliche Trainingsmaßnahmen
2.
Haltung, muskuläre Balance und Training
3. Methoden und Wirkungen des Dehnungstrainings

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(Quelle: http://www.circuit-training-dehnen-dr-klee.de/index.php/2013-02-06-11-46-14/11-dehnzirkel)

 

 

 3: Methoden und Wirkungen des Dehnungstrainings

Einführung

Im Themenbereich Methoden und Wirkungen des Dehnungstrainings ist eine große Verunsicherung zu konstatieren. Nach einer eher euphorischen Phase, in der man glaubte, durch Dehnungstraining eine Vielzahl von Trainingszielen erreichen zu können (Beseitigung von Muskelverkürzungen, Vorbeugung von Verletzungen und von Muskelkater, Erhöhung der Leistungsfähigkeit), ist nach einem Ausbleiben von wissenschaftlichen Belegen eine Phase der Ernüchterung festzustellen, so dass mancherorts die Frage gestellt wird, ob man überhaupt noch dehnen soll.

Eine weitere Ursache dieser Verunsicherung ist, dass sich nicht mehr nur Sportler und Sportwissenschaftler für das Thema Dehnungen des Muskels – Dehnungstraining interessieren, sondern in den letzten Jahren zunehmend auch Mediziner, Physiologen, Physiker, Chemiker, Biologen und Molekularbiologen, und dass man die Diskussion kaum mehr verfolgen und beurteilen kann, wenn man nicht profunde Kenntnisse in diesen Forschungsbereichen hat.

Erschwert wird das Verständnis auch durch die Tatsache, dass das Thema durch diese Forschungsbereiche parallel und unabhängig voneinander behandelt wurde, d. h. dass der Austausch der Forschungsergebnisse zwischen den Bereichen nicht oder erst stark verspätet erfolgte.

Hier versucht die vorliegende Arbeit anzusetzen und die Ergebnisse der wichtigsten Forschungsbereiche gegliedert darzustellen und miteinander zu vergleichen. Dies ist auch deshalb notwendig, da das Thema Dehnungen des Muskels – Dehnungstraining im deutschsprachigen Raum zwar in einer ganzen Reihe von Beiträgen in Zeitschriften und in Sammelwerken behandelt wurde (Freiwald, Engelhardt & Gnewuch, 1998; Wiemann, 1994a; Wydra, 1997), nicht jedoch in einer umfangreicheren Ganzschrift, so wie dies im englischsprachigen Raum für das Buch Science of Flexibility von Alter (1996) zutrifft.

Zurzeit sind es insbesondere zwei Forschungsbereiche in den Mutterwissenschaften, die einen Fortschritt bez. des Wissens über die Wirkungen des Dehnungstrainings verheißen. Dies sind zum einen Untersuchungen, in denen nach den „Quellen der Ruhespannung des Muskels“ (Kap. II.1) gesucht wurde und die durch die Entdeckung des Titins einen wesentlichen Erkenntnisfortschritt erfahren haben. Neben diesem Forschungsbereich, in dem seit kurzem von Molekularbiologen das Dehnungsverhalten einzelner Myofibrillen und einzelner Titinmoleküle unter-sucht wird, sind es zum anderen Untersuchungen zur Wirkung von Immobilisationen von Tiermuskeln in ge- und in entdehntem Zustand (Kap. II.2), die einen Einblick in die Anpassungen, die durch Dehnungen des Muskeln ausgelöst werden können, ermöglichen.

Detaillierter Bericht (pdf-Datei): Klee, A. (2003): Methoden und Wirkungen des Dehnungstrainings. Die Ruhespannungs-Dehnungskurve – ihre Erhebung beim M. rectus femoris und ihre Veränderung im Rahmen kurzfristiger Treatments. Habilitationsschrift. Verlag K. Hofmann, Schorndorf.